Impfen – Wussten Sie, dass sogenannte „Kinderkrankheiten“ keineswegs harmlos sind? (Babys + Kleinkinder 0 – 3 Jahre)

(Quelle: „KURZ.KNAPP. Elterninfo“. Materialien für Eltern von Babys (0-1 Jahr) und Kleinkindern (1-3 Jahre). BZgA 2013)

» Faltblatt „Impfen

Wussten Sie…

…dass sogenannte „Kinderkrankheiten“ keineswegs harmlos sind?
Masern, Mumps, Keuchhusten und andere ansteckende Krankheiten können bleibende Schäden verursachen und sogar lebensbedrohlich werden.

…dass manche Infektionskrankheiten besonders gefährlich sind, wenn sie bei Babys auftreten?
Keuchhusten, Hepatitis B und Erkrankungen, die durch Haemophilius influenzae und Pneumokokken verursacht werden, können vor allem bei Babys schwer verlaufen undFolgeerkrankungen nach sich ziehen.

…dass der sogenannte „Nestschutz“ lückenhaft ist?
Die Abwehrstoffe, die Ihr Kind in den letzten Schwangerschaftswochen über die Nabenschnur erhalten hat, schützen es nur gegen einen Teil aller Krankheitserreger. Zudem nimmt dieser Nestschutz in den ersten Lebensmonaten ab, noch bevor das Kind sein eigenes Immunsystem vollständig aufgebaut hat.

…dass Ihr Kind auch mit leichten Infektionen wie Husten oder Schnupfen geimpft werden kann?
Wenn ein Kind kein hohes Fieber (über 38,5 °C) hat, kann in der Regel trotzdem geimpft werden. Die Kinderärztin oder der Kinderarzt wird gemeinsam mit Ihnen darüber entscheiden.

…dass Kinder mit einer allergischen Erkrankung genauso wie andere Kinder geimpft werden können?
Bei bestimmten allergischen Erkrankungen, z.B. Neurodermitis, ist der Impfschutz sogar besonders wichtig: Manche Infektionskrankheiten können allergische Schübe auslösen oder sind gerade für Allergiker gefährlich. Auch bei Kindern mit einer Hühnereiweißallergie besteht heutzutage kein höheres Impfrisiko als bei Nichtallergikern. Die einzige Impfung, bei der in diesem Fall Vorsicht geboten ist, ist die Impfung gegen Virusgrippe (Influenza).

… dass für die Gesundheit des Babys auch der Impfschutz von Eltern, Geschwistern, Großeltern und anderen engen Kontaktpersonen wichtig ist?
Besonders wichtig ist ein ausreichender Schutz der Kontaktpersonen gegen Keuchhusten: Für kleine Babys ist Keuchhusten besonders gefährlich und bis zur ersten eigenen Impfung haben sie keinen Schutz gegen diese Krankheit. Kontaktpersonen von Babys sollten daher bei den alle zehn Jahre fälligen Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie auch gegen Keuchhusten geimpft werden.

… dass das Risiko von Komplikationen bei einer Erkrankung viel, viel höher ist als bei der entsprechenden Impfung?

 

Was Eltern wissen sollten

Die 5 wichtigsten Infos

  1. Die Erreger gefährlicher ansteckender Krankheiten wie Diphterie oder Kinderlähmung gibt es immer noch. Dank der Impfungen sind diese und andere schwere Infektionskrankheiten in Europa selten geworden. In anderen Teilen der Welt gibt es viele dieser Krankheiten jedoch noch. Im Zeitalter von häufigen Reisen können sich nicht geimpfte Kinder und Erwachsenen deshalb nach wie vor mit den Erregern anstecken und sie auf weitere ungeschützte Personen übertragen.
  2. Die heutigen Impfstoffe sind wirksam, streng kontrolliert und gut verträglich. Die Sicherheit der Impfstoffe wird regelmäßig überwacht. Zudem enthalten sie weit geringere Mengen an abgetöteten oder abgeschwächten Erregern bzw. Teilen von Erregern als früher. Dies gilt auch für Kombinationsimpfstoffe. Durch ihren Einsatz sind zu dem auch viel weniger Zusatzstoffe, wie z.B. Konservierungsstoffe, nötig als bei Einzelimpfungen. Die Impfungen sind dadurch weniger belastend und die Nebenwirkungen sind äußerst selten.
  3. Die Impfungen sollten möglichst früh (9. Lebenswoche, Rotaviren mit 6 Wochen) begonnen werden. Nur wenn der Impfschutz frühestmöglich aufgebaut und zeitgerecht vervollständigt wird, ist Ihr Kind in der empfindlichen Baby- und Kleinkindphase gut geschützt.
  4. Für einen zuverlässigen Impfschutz sind oft mehrere Teilimpfungen notwendig. Ein zuverlässiger Schutz besteht nur, wenn das Kind alle erforderlichen Teil- und Auffrischungsimpfungen in den vorgegebenen zeitlichen Abständen erhält. Dank der Kombinationsimpfstoffe muss das Kind nicht unnötig oft gepikst werden.
  5. Einige Impfungen müssen zum Ende des Vorschulalters und im Jugend- und Erwachsenenalter aufgefrischt werden. Bei manchen Krankheitserregern braucht der Körper mehrere Anstöße in bestimmten Abständen, um für einen längeren Zeitraum genügend eigene Abwehrstoffe dagegen bilden zu können.

Wichtig!! Auffrischungsimpftermin!

 

» Mehr zu den Infektionskrankheiten und zum Impfen unter:
www.kindergesundheit-info.de
www.impfen-info.de

Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt beantwortet gern Ihre Fragen und berät Sie zu allen Impfungen

Alle Impfungen sind freiwillig. Die Kosten für die im Kindesalter empfohlenen Impfungen werden von den Krankenkassen bezahlt.

» Impfkalender: aktuelles Faltblatt beachten!

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