Demenz: 6. Umgang und Kommunikation – Tipps für Angehörige und Freunde

Demenzerkrankungen verlaufen unterschiedlich, und ebenso unterschiedlich sind die Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz. Es gibt deshalb keine allgemeingültigen Rezepte für den Umgang mit Menschen mit Demenz.

Es gibt jedoch Verhaltensweisen, die im Zusammenleben und in der Kommunikation positiv auf Menschen mit Demenz wirken. Bei gehörlosen Menschen ist immer auch die Gebärdensprache zu berücksichtigen. Grundsätzlich ist es wichtig, den Menschen mit Demenz, sein Verhalten und seine Äußerungen zu beobachten und zu versuchen, sie zu verstehen. Handlungen, die sinnlos erscheinen, lassen sich manchmal nachvollziehen, wenn man die Geschichte des Menschen kennt.

Eindeutige Kommunikation

Eine Demenz hat Auswirkungen auf die Sprache und das Kommunikationsverhalten. Es ist von Vorteil, das veränderte Kommunikationsverhalten zu akzeptieren und sich anzupassen.

=> Mimik und Gestik sowie wie Berührungen werden immer wichtiger, wenn die Sprache verloren geht.

=> Stellen Sie nur eine Frage auf einmal. Fragen, auf die man mit Ja oder Nein antworten kann, sind leichter zu beantworten.

=> Gebärden oder sprechen Sie langsam. Verwenden Sie eher kurze Sätze, die nur eine Information enthalten. Aber sprechen Sie nicht zu einfach: Der Mensch mit Demenz ist eine erwachsene Person, die nicht wie ein Kind angesprochen werden möchte.

=> Geben Sie Zeit für die Antwort und versuchen Sie auch ruhig abzuwarten, wenn der Mensch mit Demenz nicht sofort die richtige Gebärde oder das richtige Wort findet. Wenn Sie Ruhe und Sicherheit vermitteln, kann dies die Kommunikation erleichtern.

=> Benutzen Sie z.B. die „alten“ Gebärden oder Dialekte, die der gehörlose Mensch mit Demenz selbst benutzt.

Sicherheit und Orientierung

Eine Demenz hat Auswirkungen auf die Fähigkeit, sich zu orientieren. Menschen, Tätigkeiten und Orte erscheinen Menschen mit Demenz häufig fremd. Alles, was Sicherheit und Orientierung bietet, kann gegen das Gefühl der Verunsicherung helfen.

Orientierung im Tagesablauf

=> Ein gleich bleibender Tagesablauf kann eine große Hilfe für den Menschen mit Demenz sein und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

=> Wenn Sie den Menschen mit Demenz in Alltagstätigkeiten einbeziehen, können Sie vorhandene Fähigkeiten erhalten. Dabei hilft es, die Tätigkeiten wie z.B. Kochen oder Saubermachen „wie immer“ zu gestalten. Veränderungen können verwirren.

=> Vertraute Gesprächsthemen wie z.B. Beruf, Haustier, gemeinsame FreundInnen und Bekannte sind positiv.

Orientierung in der Umgebung

=> Durch eine Gestaltung der Wohnung können Sie ein möglichst selbständiges Leben unterstützen. Wichtig ist z.B. die Sicherung von Gas- und Elektrogeräten sowie eine gute Beleuchtung, auch nachts. Symbole und Hinweise z.B. zu Schrankinhalten oder Erinnerungszettel können Orientierung vermitteln.

Bestärkung in der Kommunikation

=> Sie verunsichern einen Menschen mit Demenz, wenn Sie ihn kritisieren und auf Fehler hinweisen. Es ist besser, ihn zu bestärken und Erfolge hervorzuheben. Vermeiden Sie, etwas abzufragen, z.B. das Datum. Wenn der Mensch mit Demenz die Antwort nicht kennt, kann es frustrieren und bedrücken.

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