Darmkrebs

Allgemeine Definition: was ist Darmkrebs?
Darmkrebs gehört zu den häufigsten Erkrankungen. Die Zahl der Betroffenen nimmt ständig zu. Aus diesem Grund möchten wir die wichtigsten Fachbegriffe erklären und Sie über mögliche Vorsorgemaßnahmen informieren.

Begriff Darmkrebs
Der Begriff Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor (Geschwulst, Schwellung) im Dickdarm (das ist der letzte Teil des Verdauungsapparats des Menschen) oder Mastdarm (das ist ein bestimmter Abschnitt des Dickdarms).

Der medizinische Fachbegriff für einen Krebsbefall im Dickdarm ist Kolonkarzinom, der medizinische Fachbegriff für einen Krebsbefall im Mastdarm ist Rektumkarzinom. Zusammenfassend spricht man von einem kolorektalen Karzinom.

Der Begriff Karzinom steht für Krebserkrankungen, die sich vom obersten Gewebe der Haut oder der Schleimhaut aus entwickeln – im Fall von Darmkrebs entsteht der Krebs aus Zellen der Schleimhaut des Dickdarms.

Verlauf
Darmkrebs kann sich in allen Bereichen des Dickdarms und Mastdarms entwickeln. Am häufigsten entsteht Darmkrebs im unteren Dickdarmabschnitt und zwar in den unteren 30 bis 40 Zentimetern. Eine Krebserkrankung im Dünndarm ist sehr selten, ebenso wie die Krebserkrankung der Afterregion, das so genannte Analkarzinom. Mit After bezeichnet man den Darmausgang, das Wort anal bedeutet, dass sich das Karzinom am Darmausgang befindet. Beide Krebsarten unterscheiden sich in ihrer Entstehung und Behandlung vom Dickdarm- und Mastdarmkrebs.

Menschen, die an Darmkrebs erkranken haben vorher im Darm so genannte Darmpolypen. Das sind pilzähnliche Geschwulste im Dickdarm, die gutartig sind. 90 Prozent aller Darmkrebserkrankungen entstehen dadurch, dass sich diese Darmpolypen verändern und sich ihre Zellen zu Krebszellen umwandeln. Es entsteht ein bösartiger Tumor.

Häufigkeit
An Darmkrebs erkranken genauso viele Frauen wie Männer; es ist die zweithäufigste Krebserkrankung. In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts pro Jahr jeweils rund 37.200 Männer und 36.000 Frauen daran. Darmkrebs tritt überwiegend ab dem 50. Lebensjahr auf. Deshalb wird empfohlen, spätestens ab dem 50. Lebensjahr zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.

Was sind die Ursachen für Darmkrebs?
90 Prozent aller Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus gutartigen Darmpolypen. Ursache dafür sind aufeinander folgende Veränderungen der Schleimhautzellen (so genannte Mutationen) der Darmwand. Diese Veränderungen führen dazu, dass die natürliche Wachstumskontrolle der Zellen nicht mehr funktioniert; die Zellen verändern sich zu Krebszellen, vermehren sich und breiten sich zerstörerisch aus. Es dauert in den meisten Fällen von Darmkrebs viele Jahre, bis sich Krebszellen in einer gefährlichen Anzahl vermehrt haben. Deshalb nimmt das Krebsrisiko mit höherem Alter zu.

Die Veranlagung zu Darmkrebs kann allerdings auch durch die Eltern vererbt werden. In diesen Fällen verlaufen die Zellveränderungen schneller, sodass Darmkrebs bereits im jüngeren Alter entstehen kann. Besteht also ein familiäres Krebsrisiko, so sollte man schon früh zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Darüber hinaus äußere Faktoren Auslöser von Zellveränderungen sein und die Entstehung von Krebs fördern: dazu gehören das Rauchen und chemische Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln.

Es ist das unkontrollierte Wachstum, das Krebszellen so zerstörerisch macht. In der Medizin werden für Krebszellen folgende charakteristische Merkmale beschrieben:

  • Krebszellen wachsen unkontrolliert und teilen sich immer weiter.
  • Ihr Aussehen verändert sich im Vergleich zu einer gesunden Zelle.
  • Krebszellen missachten die natürlichen Grenzen, sie wachsen in angrenzendes Gewebe hinein.
  • Krebszellen können ihren Entstehungsort verlassen und mit dem Blut in andere Organe wandern. Dort können neue Krebszellen entstehen.

Als Ursachen werden heute nach vielen Jahren der medizinischen Forschung verschiedene Faktoren benannt:

  • wie bereits erwähnt, tragen Menschen, in deren Familien Fälle von Darmkrebs oder Darmpolypen bekannt sind, ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Menschen mit Darmkrebsfällen in der Verwandtschaft sollten sich deshalb schon früh informieren und an der Darmkrebsvorsorge teilnehmen.
  • in höherem Alter ist der Körper des Menschen anfälliger für schädliche Zellveränderungen. So steigt auch das Risiko, dass es zu bösartigen Tumoren kommt, die sich vermehren und ausbreiten.
  • Menschen, die an chronischen (das heißt dauerhaften, andauernden) Darmentzündungen leiden, sind stärker als andere gefährdet, an Darmkrebs zu erkranken. Die chronische Entzündung kann zu bösartigen Zellveränderungen an der Darmschleimhaut führen.
  • eine weitere Ursache für Darmkrebs kann Diabetes vom Typ2 (Zuckerkrankheit) sein. Menschen mit Diabetes haben ein dreimal höheres Darmkrebsrisiko als andere Menschen. Der Grund hierfür ist die wachstumsfördernde Wirkung des Insulins auf Zellen.
  • Eine Ernährungsweise mit viel tierischem Fett und wenig Getreide, Obst und Gemüse begünstigt die Entstehung von Darmkrebs. Außerdem sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkoholmissbrauch weitere Faktoren, die das Darmkrebsrisiko erhöhen.

Woran erkenne ich Darmkrebs?
Darmkrebs entsteht in einem langsamen Prozess und oft von den Betroffenen unbemerkt. Er „warnt seine Opfer“ leider nicht durch frühe Symptome (Anzeichen). Treten schließlich Symptome wie Bauchschmerzen, Unregelmäßigkeiten im Stuhlgang oder sichtbare Blutungen auf, so ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten. Die Früherkennung und Vorsorge spielt deshalb bei Darmkrebs eine sehr wichtige Rolle. Sie ist die wirksamste Waffe gegen diese Erkrankung.

Die folgenden Symptome können Anzeichen für Darmkrebs sein:

  • Blut im Stuhl,
  • Verlust von Blut oder Schleim mit dem Stuhlgang,
  • wechselhafte Verdauung: mal Durchfall, dann wieder Verstopfung,
  • wiederkehrende krampfartige Bauchschmerzen,
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit,
  • Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Verlust von Leistungsfähigkeit,
  • unerklärlicher Gewichtsverlust.
  • Bei Beschwerden sollte man sofort den Arzt aufsuchen, um zu klären, ob etwas Ernstes hinter den Beschwerden steckt oder nur ein harmloses Problem vorliegt.

Wie kann ich Darmkrebs vorbeugen?
Viele medizinische Forschungen haben gezeigt, dass das Entstehen von Darmkrebs auch mit Ernährungsgewohnheiten zusammenhängt. Ein gesunder Lebensstil und gesunde Ernährung helfen also, Darmkrebs vorzubeugen. Genauso wichtig sind aber auch die Untersuchungen zur Krebsvorsorge. Dabei darf man nicht warten, bis erste Symptome auftreten. Es wird empfohlen, sich rechtzeitig über das eigene Darmkrebsrisiko aufklären zu lassen und regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.

Wann man zur Vorsorgeuntersuchung gehen soll, richtet sich nach dem Darmkrebsrisiko. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es wird hierbei zwischen den Menschen mit einem erhöhten Risiko (Menschen mit familiärer Vorbelastung) und Menschen ohne erhöhtes Risiko unterschieden. So muss für jeden Menschen einzeln entschieden werden, wann und wie oft Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind. Bei erhöhtem Darmkrebsrisiko müssen Vorsorgeuntersuchungen schon im jüngeren Lebensalter begonnen werden (ca. ab dem 25. Lebensjahr). Die Krankenkassen übernehmen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr, bei Männern ab dem 50. Lebensjahr. Für alle Menschen mit erhöhtem Darmkrebsrisiko werden die Kosten von den Krankenkassen auch schon zu einem früheren Zeitpunkt übernommen.

Für die Früherkennung von Darmkrebs stehen verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Über diese Untersuchungen sollte man sich immer bei einem Facharzt informieren:

  • Test auf verstecktes Blut im Stuhl, um Blutspuren zu finden, die von Darmtumoren oder Darmpolypen stammen können.
  • Austastung des Mastdarms, um Tumoren im Mastdarm zu entdecken.
  • Darmspiegelung (der Fachbegriff ist Koloskopie): sie ist die beste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Mit Hilfe einer Minikamera untersucht der Arzt das Innere des Darms.
  • Entfernung von Darmpolypen, aus denen sich Darmtumoren entwickeln können. Die Entfernung kann während einer Darmspiegelung erfolgen.

Durch das rechtzeitige Entfernen von Darmpolypen können 80 Prozent aller Darmkrebserkrankungen verhindert werden. Es liegt also an jedem Einzelnen, sich rechtzeitig für eine Vorsorgeuntersuchung zu entscheiden.

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