Demenz: 8. Betreuung und Pflege

Die meisten Menschen möchten so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben, auch wenn sie pflegebedürftig oder dement sind. Die Versorgung durch Familienangehörige und FreundInnen kann professionell durch einen ambulanten Pflegedienst unterstützt werden. Angebote zur Tagespflege bzw. Nachtpflege (teilstationäre Angebote) bieten Anregungen und Förderung für den pflegebedürftigen Menschen und entlasten die Angehörigen. Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege werden wichtig, wenn die pflegenden Angehörigen krank sind oder Urlaub brauchen. Ehrenamtliche HelferInnen können gemeinsame Aktivitäten zur Anregung und zur Beschäftigung (niederschwellige Betreuung) anbieten.

Wenn die Pflege und Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist, muss eventuell der Umzug in eine andere Wohnform, z.B. ein Pflegeheim (stationäre Angebote), erfolgen. Welche Hilfe passend ist, hängt von den persönlichen Wünschen und der individuellen Wohn- und Lebenssituation ab. Wichtig ist auch, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um die Angebote der Betreuung und Pflege zu bezahlen. Wird ein Pflegebedarf festgestellt, können die Kosten für die Pflege und Betreuung zum Teil von der Pflegekasse übernommen werden.

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Ambulante Pflegedienste

Ambulante Pflegedienste kommen nach Hause. Sie können Angehörige bei der Pflege unterstützen und so entlasten. Sie helfen im Haushalt und bei der Grundpflege (Körperpflege, Hilfe beim Essen). Daneben bieten sie auch häusliche Krankenpflege (Behandlungspflege) an, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Zur Behandlungspflege gehören z.B. Medikamentengabe, Wundversorgung und Gabe von Spritzen.

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Tagespflege/Nachtpflege

Wenn ein Mensch zu Hause gepflegt wird und die Angehörigen berufstätig sind, gibt es die Möglichkeit, dass er tagsüber in eine Tagespflegeeinrichtung geht. Es gibt auch das Angebot der Nachtpflege, bei dem ein pflegebedürftiger Mensch tagsüber zu Hause ist und nachts in einem Pflegeheim übernachtet. Eine Nachtpflege kann für pflegende Angehörige eine wichtige Entlastung bedeuten. Wenn eine Pflegestufe anerkannt ist, können die entstehenden Kosten zum Teil von der Pflegekasse bezahlt werden.

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Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege

Wenn pflegende Angehörige für eine bestimmte Zeit die Pflege zu Hause nicht selbst leisten können, z.B. weil sie krank sind oder Urlaub brauchen, kann ein ambulanter Pflegedienst für diese Zeit die Pflege übernehmen. Diese Leistung heißt Verhinderungspflege. Diese Zeit können die Angehörigen für sich nutzen und werden damit entlastet. Wenn die Pflege für die Zeit, in der die Angehörigen nicht selbst pflegen können, in einem Pflegeheim geleistet wird, heißt dies nach dem Gesetz Kurzzeitpflege.

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Niederschwellige Betreuung/ehrenamtliche Angebote

Immer öfter werden Betreuungsgruppen angeboten, in denen Menschen mit Demenz ein- bis zweimal wöchentlich für einige Stunden von ausgebildeten ehrenamtlichen HelferInnen betreut werden. Außerdem gibt es ehrenamtliche HelferInnen, die stundenweise die Betreuung zu Hause übernehmen. Das entlastet die Angehörigen und bietet den Menschen mit Demenz Abwechslung und Anregung. Beispiele für niederschwellige Betreuung sind Hundebesuchsdienste, Spaziergänge oder auch gemeinsames Kochen oder Backen.

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Andere Wohnformen

Es ist gut, sich Alternativen für den Zeitpunkt zu überlegen, wenn die Pflege und Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist. Dann kommt z.B. ein Pflegeheim in Frage. Manche Pflegeheime haben besondere Angebote für Menschen mit Demenz. Daneben gibt es Angebote des Betreuten Wohnens oder Demenz-Wohngemeinschaften. Solche neueren Wohnformen gibt es noch nicht überall.

Für gehörlose Menschen gibt es einige Einrichtungen wie ambulante Pflegedienste und Pflegeheime, die sich auf ihre besonderen Bedürfnisse im Alter eingerichtet haben. Angebote für gehörlose Menschen finden Sie in der GIA-Datenbank. Besonders der Bereich der Betreuung und Beschäftigung ist für gehörlose Menschen sehr wichtig. Um auf diese Aufgabe vorzubereiten, gibt es für gehörlose Menschen, die sich ehrenamtlich sozial engagieren möchten, erste Schulungen zum Seniorendemenzbegleiter.

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