Schwangerschaft – Vierter bis Neunter Monat (Leichte Sprache)

Wie viel nehme ich zu in der Schwangerschaft?

Viele schwangere Frauen nehmen nicht zu in den ersten 3 Monaten.
Viele schwangere Frauen nehmen am Anfang ab.
Warum? Viele schwangere Frauen müssen brechen.
10 bis 15 Kilo zunehmen ist in der Schwangerschaft normal.
1 bis 1,5 Kilo im Monat dürfen Schwangere zunehmen.
Dicke schwangere Frauen sollen keine Diät machen.
Dicke schwangere Frauen sollen gesund essen:
Wenig Süßigkeiten und wenig Zucker.
Zu viel zunehmen ist nicht gut für die schwangere Frau und das Kind.

 

Was soll ich essen?

Die Schwangerschaft ist eine gute Zeit für Ernährungs-Umstellung.
Ernährungs-Umstellung heißt: gesünder essen.
Schwangere haben oft sehr großen Hunger auf bestimmtes Essen.
Warum? Weil in dem Essen Nähr-Stoffe sind, die sie brauchen.
Anderes Essen schmeckt plötzlich nicht mehr.
Wichtig ist, verschiedene gesunde Sachen essen:

  • Frisches Obst und Gemüse
  • Wenig Zucker und Süßigkeiten
  • Vollkorn-Sachen, Ballast-Stoffe und verschiedene Sachen essen
  • Fettarme Milch und Milchprodukte (Quark, Joghurt, Käse)
    Warum? In Milch sind Kalzium und Spuren-Elemente.
  • Keine rohen Sachen essen:
    keine Roh-Milch („Vorzugs-Milch“), kein Käse aus Roh-Milch, keine rohen Eier, kein rohes Fleisch (zum Beispiel Tatar, Mettwurst, Salami oder Schinken) und keinen rohen Fisch
  • Viel trinken!
    2-3 Liter am Tag trinken:
    Wasser, Früchte-Tees, Kräuter-Tees oder Fruchtsaft mit Wasser.
    Wenig Kaffee oder Schwarz-Tee trinken.
    Warum? In Kaffee und Schwarz-Tee ist Koffein drin.
    Wenig Getränke trinken, wo viel Zucker drin ist.

 

Wann kann ich mein Kind spüren?

Ab der 20. Schwangerschafts-Woche kann die schwangere Frau die ersten Bewegungen von dem Baby spüren.
Am Anfang sind die Bewegungen noch sehr schwach.
Später kann man sogar von außen sehen, wie der Bauch sich bewegt.
Babys sind verschieden:
Manche Babys bewegen sich viel.
Manche Babys bewegen sich wenig.
Das Baby reagiert auf die Bewegungen von der Mutter.
Das Baby schläft oft, wenn die Mutter sich viel bewegt.
Das Baby bewegt sich oft viel, wenn die Mutter ruhig liegt, zum Beispiel wenn sie in der Nacht schläft.
Am Ende der Schwangerschaft bewegt sich das Baby nicht mehr so viel.
Warum? Weil das Baby groß ist und wenig Platz hat.

 

Auf was soll ich in der Schwangerschaft aufpassen?

  • Medikamente nur nehmen, wenn der Arzt es sagt.
    Viele Medikamente sind schlecht für das Baby im Bauch.
    Auch bei pflanzlichen und naturheilkundlichen Medikamenten besser mit dem Arzt sprechen.
  • Nicht rauchen.
  • Keinen Alkohol trinken.
  • Keine Drogen nehmen.
    Warum? Rauchen, Alkohol und Drogen können dem Baby sehr schaden.
  • In der Schwangerschaft sind die Zähne von der Mutter sehr empfindlich.
    Die Mutter kann leicht Karies bekommen.
    Warum? Weil die Nähr-Stoffe im Körper von der Mutter zuerst zum Baby gehen.
    Oft sind nicht genug Nähr-Stoffe da, zum Beispiel fehlt Kalzium.
    Am besten immer nach dem Essen Zähne putzen.
    Einmal in der Woche ein Zahn-Gel mit Extra-Fluorid benutzen.
  • Die Mutter muss oft aufs Klo gehen.
    Warum? Das Baby wird immer größer.
    Dann drückt das Baby mehr auf die Blase.
    Beim Lachen oder Niesen kommt manchmal auch ein bisschen Urin.
    Das ist normal.

 

Wer bezahlt die Gebärdensprach-Dolmetscher?

Im Gesetz steht: Die Krankenkasse muss die Kosten übernehmen.
Die Krankenkasse muss bezahlen, wenn eine gehörlose schwangere
Frau Gebärdensprach-Dolmetscher braucht.
Zum Beispiel für:

  • Beratung
  • Untersuchungen beim Frauen-Arzt
  • Untersuchungen bei der Hebamme
  • einen Kurs für die Geburts-Vorbereitung
  • die Geburt
  • einen Kurs für die Gymnastik nach der Geburt,
    dieser Kurs heißt auch: Rück-Bildungs-Kurs.

Die schwangere Frau muss vorher mit der Krankenkasse besprechen:
Wie geht die Bestellung von Gebärdensprach-Dolmetschern?

 

Ich möchte die Hebamme vorher kennenlernen. Ist das möglich?

Die schwangere Frau kann die Hebamme vorher kennenlernen.
Das ist besonders wichtig für Gehörlose.
Warum? Man kann die Kommunikation üben.
Und man kann Vertrauen aufbauen.
Aber für die Hebammen im Krankenhaus gibt es einen Dienst-Plan.
Im Dienst-Plan steht, wann welche Hebamme arbeitet.
Die schwangere Frau kann die Hebamme im Krankenhaus nicht vorher kennen lernen.

Aber es gibt andere Möglichkeiten, zum Beispiel:

  • eine Hebamme in einem Geburts-Haus
  • eine Beleg-Hebamme
  • eine Hebamme für eine Geburt zu Hause.

Diese Hebammen sind interessant für Gehörlose.
Warum? Diese Hebammen kann die schwangere Frau vorher kennenlernen.
Diese Hebammen begleiten die schwangere Frau in der Schwangerschaft.
Diese Hebammen machen zum Beispiel Vorsorge-Untersuchungen.
Diese Hebammen sind auch bei der Geburt dabei.
Und diese Hebammen helfen der Mutter und dem Kind nach der Geburt.

Die schwangere Frau kann die Hebamme rufen, wenn die Geburt anfängt.
Die Hebamme wartet auf den Anruf und ist bereit.
Man sagt auch: Die Hebamme ist in Ruf-Bereitschaft.
Die schwangere Frau muss die Ruf-Bereitschaft auch bezahlen.
Die Krankenkasse bezahlt die Ruf-Bereitschaft nicht.
Aber besser noch mal mit der Krankenkasse über die Ruf-Bereitschaft sprechen.
Gehörlose Paare sollen sich gut auf die Geburt vorbereiten.
Wenn das Paar der Hebamme voll vertraut,
dann brauchen sie vielleicht keinen Gebärdensprach-Dolmetscher für die Geburt.

 

Wie kann ich mich auf die Geburt vorbereiten?

Es gibt Vorbereitungs-Kurse für die Geburt.
Vorbereitungs-Kurse sind eine große Hilfe.
Vorbereitung-Kurse geben Sicherheit für die Geburt und die Zeit nach der Geburt.
Eine Hebamme leitet den Vorbereitungs-Kurs.
Vorbereitungs-Kurse findet man im Internet: zum Beispiel bei www.midwifes.de.
Die Krankenkasse bezahlt den Vorbereitungs-Kurs.
Die Krankenkasse bezahlt auch Gebärdensprach-Dolmetscher.
Am besten bei der Krankenkasse fragen, ob sie auch die Kosten für den Partner bezahlt.
Vielleicht bezahlt die Krankenkasse auch für den Partner.

Es gibt viele verschiedene Vorbereitungs-Kurse, zum Beispiel:

  • Kurse 1 Mal in der Woche.
  • Kurse an 1 Wochenende.
  • Kurse an mehreren Wochenenden.

Es gibt Vorbereitungs-Kurse nur für die schwangere Frau.
Oder Vorbereitungs-Kurse für Paare.
Oder Vorbereitungs-Kurse, wo der Partner nur manchmal dabei ist.
Die schwangere Frau kann sich in dem Vorbereitungs-Kurs mit anderen austauschen.
Das ist wichtig.

Die schwangere Frau darf während der ganzen Schwangerschaft eine Hebamme haben.
Die Hebamme begleitet die schwangere Frau.
Der Arzt kann eine ärztliche Verordnung schreiben wegen der Gehörlosigkeit.
Dann kann das gehörlose Paar vielleicht eine eigene Hebamme suchen.
Die Hebamme kann bei Einzel-Beratungen besser auf das gehörlose Paar eingehen.
So kann sich das gehörlose Paar gut auf die Geburt vorbereiten.

 

Wann muss ich mich zur Geburt anmelden?

Bei einer Beleg-Hebamme muss sich eine schwangere Frau sehr früh anmelden.
Oder wenn sie eine Geburt zu Hause haben will.
Oder wenn sie in ein Geburts-Haus gehen will.
Bei einer Geburt im Krankenhaus soll man sich zwischen der 25. und der 30. Schwangerschafts-Woche anmelden.
Die schwangere Frau muss im Krankenhaus fragen, wann genau sie sich anmelden muss.

 

Wie bekomme ich einen Babysender?

Gehörlose Eltern brauchen einen Baby-Sender mit Licht-Signal oder Vibration.
Im Hilfsmittel-Verzeichnis von der Krankenkasse sind Baby-Sender für gehörlose Eltern dabei.
Der Arzt muss eine ärztliche Verordnung schreiben.
Dann bezahlt die Krankenkasse den Baby-Sender für gehörlose Eltern.
Die gehörlosen Eltern müssen nur den Eigen-Anteil bezahlen.
Ein Baby-Sender hat einen Sender und einen oder mehrere Empfänger.
Bei vielen Licht-Signal-Anlagen (zum Beispiel für die Klingel) kann man ein Baby-Sender dazu machen.

 

Wann beginnt der Mutter-Schutz?

Die Mutter darf vor der Geburt und nach der Geburt nicht arbeiten.
Diese Zeit heißt Mutter-Schutz.
Es gibt einen Termin für die Geburt.
Der Mutter-Schutz beginnt 6 Wochen vor dem Termin.
Der Mutter-Schutz endet 8 Wochen nach der Geburt.
Wenn das Kind zu früh geboren wird, sagt man dazu Früh-Geburt.
Wenn mehrere Kinder gleichzeitig geboren werden, sagt man dazu Mehrlings-Geburt.
Bei Früh-Geburten und Zwillings-Geburten oder Mehrlings-Geburten ist der Mutter-Schutz länger.
Er endet dann 12 Wochen nach der Geburt.

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