Schwangerschaft – Die ersten drei Monate

Woher weiß ich, dass ich schwanger bin?

Das erste Anzeichen für eine Schwangerschaft ist in fast allen Fällen, dass die Monatsblutung ausbleibt. Um sicher zu sein, ob man schwanger ist, kann man einen Schwangerschaftstest machen. Diese Tests gibt es in jeder Drogerie oder Apotheke zu kaufen und sie können einfach selbst zu Hause durchgeführt werden. Bei einem Schwangerschaftstest wird untersucht, ob im Urin ein bestimmtes Schwangerschaftshormon vorhanden ist. Ab 14 Tagen nach der Befruchtung kann man dieses im Urin nachweisen. Wenn der Test anzeigt, dass eine Schwangerschaft vorliegt, empfiehlt es sich, zum Frauenarzt zu gehen. Wird das Hormon auch durch den Frauenarzt nachgewiesen, so ist das Ergebnis zu fast 100 Prozent sicher, weil sich die befruchtete Eizelle zu diesem Zeitpunkt schon in der Gebärmutter eingenistet hat.

Welche körperlichen Veränderungen treten bei einer Schwangerschaft ein?

Am Anfang einer Schwangerschaft spüren Frauen, dass ihre Brüste spannen. Die Brüste werden größer und sehr empfindlich. Bei manchen Schwangeren kann auch der Bereich um die Brustwarze dunkler und weicher werden. Einige Frauen fühlen ein Ziehen im Unterleib, einen erhöhten Druck auf die Blase und Darmträgheit. Die Veränderungen im Hormonhaushalt haben verschiedene Folgen wie zum Beispiel Müdigkeit, Heißhunger, plötzliche Abneigung gegen bestimmtes Essen oder besonderen Appetit auf etwas, Empfindlichkeit gegen Gerüche oder Übelkeit. Bei einigen Frauen treten solche Anzeichen mehr, bei anderen weniger oder vielleicht auch gar nicht auf.

Worauf soll ich besonders achten?

Gesund ernähren, keinen Alkohol trinken und aufhören zu rauchen! Alkohol und Zigaretten sind sehr schädlich für das Baby. Darauf sollten Schwangere unbedingt verzichten!

Schwangere sollen das essen, was ihnen schmeckt. Sie brauchen aber nicht für zwei zu essen. Lieber sollen sie sich mit den Dingen verwöhnen, auf die sie Appetit haben. Frisches Obst und Gemüse und generell gesunde Sachen wie Vollkornprodukte sind empfehlenswert.

Im Körper der Mutter wird mehr Blutflüssigkeit gebildet, damit durch das Blut der Mutter diese Nährstoffe zum Kind gelangen können. Aus diesem Grund ist es von Beginn der Schwangerschaft an sehr wichtig, dass die Mutter mehr Vitamine, Eisen, Jod, Magnesium, Kalzium und vor allen Dingen Folsäure zu sich nimmt. Für die Entwicklung einer befruchteten Eizelle zum Embryo ist Folsäure sehr wichtig für Wachstum und Entwicklung und wird deshalb in Tablettenform als Nahrungsergänzung eingenommen. Dadurch wird einer Schädigung des zentralen Nervensystems und des Rückenmarks beim Kind vorgebeugt.

Warum geht es mir manchmal gut und manchmal schlecht?

Eine Schwangerschaft bedeutet viele körperliche, aber auch seelische Veränderungen für die werdende Mutter. Am Anfang kann man äußerlich zwar noch nichts sehen, aber der Körper stellt sich auf die neue Situation ein. Wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, werden im Körper sofort spezielle Hormone gebildet. Diese Hormone nennt man Schwangerschaftshormone. Sie steuern die vielen Vorgänge im Körper, die während einer Schwangerschaft ablaufen. Sie haben auch Einfluss auf die Gefühlslage einer schwangeren Frau und sind der Grund dafür, dass sich verschiedene Gefühle wie Freude und Traurigkeit schnell abwechseln können. Die ersten drei Monate können durch die körperlichen Veränderungen für die Schwangere belastend sein, die späteren Monate einer Schwangerschaft werden meistens aber als angenehm empfunden.

Wieso bin ich schon in der xx. Schwangerschaftswoche? Ich kann doch zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht schwanger gewesen sein!

Eine Schwangerschaft dauert normalerweise neun Monate. Aber der Arzt beginnt mit der Berechnung am ersten Tag der letzten Monatsblutung, weil das Datum der Befruchtung oft nicht eindeutig feststeht. Der errechnete Termin für die Geburt ist 40 Wochen nach der letzten Monatsblutung. Die meisten Babys kommen zwischen zwei Wochen vor und zwei Wochen nach diesem Datum auf die Welt.

Warum gibt es den Mutterpass?

Wenn eine Schwangerschaft von einem Frauenarzt mit Sicherheit festgestellt wurde, bekommt die schwangere Frau einen Mutterpass. In den Mutterpass werden die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen eingetragen. Schwangere Frauen sollten diesen Pass immer bei sich tragen, damit im Notfall (z.B. bei einem Unfall) für behandelnde Ärzte sofort erkennbar ist, dass die Frau schwanger ist. Im Mutterpass stehen alle wichtigen Informationen zur Schwangerschaft, die für Mutter und Kind lebenswichtig sein können.

Was geschieht bei den Vorsorgeuntersuchungen?

Die Vorsorgeuntersuchungen werden vom Frauenarzt, der Hebamme oder abwechselnd von beiden durchgeführt. Dabei werden in regelmäßigen Abständen die Entwicklung des Kindes und die Gesundheit von Mutter und Kind überprüft. So können eventuell auftretende Gesundheitsprobleme und Risiken früh erkannt und behandelt werden.
Zu Beginn der Schwangerschaft finden die Vorsorgeuntersuchungen alle vier Wochen statt, ab der 32. Schwangerschaftswoche alle zwei Wochen oder auch in kürzeren Abständen. Routinemäßig werden immer folgende Untersuchungen durchgeführt: Blutdruckmessung, Gewichtskontrolle, Urinuntersuchung, Abtasten des Bauches und evtl. anstehende Blutuntersuchung.

Wie oft gibt es Ultraschalluntersuchungen?

Die Ultraschalluntersuchung dient der Beurteilung der Entwicklung des Babys und der Lage der Plazenta. Mit Ultraschalluntersuchungen kann man die Größe des Babys, die Entwicklung seiner Gliedmaße, Organe und Herzfunktion und seine Lage in der Gebärmutter feststellen. Wenn das Kind günstig liegt, kann man ab der 2. Ultraschalluntersuchung evtl. schon sehen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird.

Standardmäßig gibt es drei Ultraschalluntersuchungen:

  • Zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche,
  • zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche und
  • zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche.

Was ist Pränatal-Diagnostik?

Außer den regulären Vorsorgeuntersuchungen entscheiden sich manche werdende Eltern für weitere Untersuchungen, mit denen Fehlbildungen oder Behinderungen festgestellt werden sollen. Diese Untersuchungen werden unter dem Begriff Pränatal-Diagnostik zusammengefasst.

Die Pränatal-Diagnostik wird in der Öffentlichkeit stark unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten diskutiert, da Untersuchungsergebnisse dazu führen können, dass Eltern sich für eine Abtreibung entscheiden. Vor der Entscheidung für pränatal-diagnostische Untersuchungen sollte unbedingt eine umfassende Beratung stattfinden und insbesondere über mögliche Chancen, Risiken und Konsequenzen der Untersuchung gesprochen werden.

Wie finde ich eine Hebamme?

Es gibt verschiedene Internetseiten, über die man eine Hebamme finden kann, z.B. www.midwife.de oder www.babyclub.de. Auch Tipps von Freundinnen, die schon ein Kind geboren haben, sind oft wertvoll.
Wer eine Beleghebamme sucht, sollte sich schon sehr früh darum kümmern. Beleghebammen begleiten die Frau zur Geburt ins Krankenhaus und betreuen sie dort eins zu eins. Beleghebammen findet man über die Krankenhäuser. Auch in Geburtshäusern sollte man sich früh anmelden.

Wann muss ich meinem Arbeitgeber sagen, dass ich schwanger bin?

Der Arbeitgeber muss nicht sofort über eine Schwangerschaft informiert werden. Viele Frauen geben ihre Schwangerschaft erst nach der 12. Woche bekannt, weil dann die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt deutlich geringer ist. Frauen, die z.B. mit giftigen Stoffen arbeiten oder schwer tragen müssen, sollten ihren Arbeitgeber aber unbedingt schon vorher informieren. Erst, wenn der Arbeitgeber von der Schwangerschaft weiß, kann das Mutterschutzgesetz Anwendung finden, das schwangere Frauen besonders schützt.

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